Von Wunden & Wünschen & Wundern
Kennst du das:
dass du Kompromisse, Kompromisse, Kompromisse wie Kompressen auf deine Wünsche presst, als wären die Wünsche Wunden?
Als wären sie Schrammen und Striemen, die’s zu bedecken und zu behandeln gilt, zu verstecken…
vor der Welt. Auch vor dir selbst.
Vielleicht wünscht du dir mehr aufrichtige Anerkennung, Wertschätzung und Liebe,
magst dieses Begehren aber nicht klar benennen, nicht herzeigen, weil du glaubst, dass dein Herzeigen auch die Offenbarung eines Mangels wär.
Und zur ausgesprochenen Unvollkommenheit bist du (noch) nicht bereit.
Vielleicht erlebst du eine Beziehung oder Freundschaft, in der es an wahrem Interesse fürs Gegenüber mangelt, an Nähe, Vertrauen, Verständnis, an Respekt;
und auch darüber sprichst du nicht, bescheiden wie du bist…
oder aus Angst, du seist mehr Wollen und Tiefe nicht Wert.
Vielleicht bist du in Aufgaben und Pendenzen gefangen, in denen du dich verbiegst und vergeudest, die freiere Idee deiner selbst unterdrückst – diejenige mit mehr Können und Dürfen und weniger Sollen und Müssen.
Und das tust du der Eltern wegen oder der Kinder wegen oder der Rechnungen wegen oder… weil du nie gewusst oder längst vergessen hast, was du eigentlich (sein) willst.
Vielleicht sagst du nicht, was du denkst, weil du denkst, dass dann ausgesprochen würde, was ja doch niemand hören will: deine Wahrheit. Deine Klarheit.
Die dich weniger liebenswürdig macht, wie du meinst.
Dabei ist nur jene Liebe deiner würdig, die sich auf ein Dich bezieht, das wahrhaftig du bist. Ausgesprochen. Frei.
Ich sage das jetzt zu mir – genauso wie zu dir: atme.
Atme ein.
Halte durch.
Fühle hin.
Atme aus.
Und entscheide dich für ein möglichst gelungenes, von deiner Erfüllung durchdrungenes Leben. Für ein Leben, das deines sein kann.
Tief und sinnig, stimmig. Für ein Leben, in dem du berührend berührt wirst.
Wahrgeliebt.
Wenn wir Wünsche wie Wunden behandeln, dann kann es passieren, dass wir in verwirrter Umkehrung tatsächlich zu glauben beginnen, unsere Verwundungen zu wollen.
Wenn wir aber Wünsche wie Wünsche und Wunden wie Wunden behandeln, dann kann es passieren, dass kleine oder grosse Wunder passieren.
Wunder wünsche ich dir.
Mögest du dir viel Gutes geben, mit dir und deinen Geliebten, deinem Gelebten glücklich sein.
Namasté.
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