
Loslassen lernen: In drei einfachen Schritten

"Lerne loszulassen, das ist der Schlüssel zum Glück" — Buddha
Vorbereitung
Sitz aufrecht und mach es dir bequem. Nimm eine gerade Körperhaltung ein und atme ein paarmal tief in den Bauch ein und aus. Entspann dabei deine Gesichtsmuskeln, die Nackengegend und auch deinen Rückenbereich. Lass alle Spannungen in deinem Körper so gut es geht los.
Du kannst die Augen während
dieses Loslass-Prozesses schließen oder offen halten, egal. Mach es einfach so, wie es sich für dich gut anfühlt.
Während du jetzt ganz entspannt auf deinem Stuhl sitzt, hol dir das Gefühl, die Person/Beziehung, oder das entsprechende Gedanken in deinen Körper, das du gerne loslassen willst.
Fühle sie so richtig in dir drin.
Loslassen in drei Schritten
Schritt 1: Kann ich das Gefühl annehmen?
Sobald du dein Gefühl hast, stell dir folgende Frage:
Kann ich das Gefühl annehmen?
Fühl in dich hinein. Spür die Emotion oder die entsprechenden Gedanken, die damit verknüpft sind. Und dann, stell dir diese Frage: Kann ich dieses Gefühl, diese Gedanken oder diese Erinnerung annehmen?
Es spielt dabei keine Rolle was du antwortest, Ja, Nein, Vielleicht… Egal. Stell dir einfach nur diese Frage und finde eine Antwort darauf.
Und hier kommt jetzt dein Bauchgefühl ins Spiel. Beantworte die Frage nicht so sehr mit deinem Kopf sondern vielmehr mit deinem Bauch.
Kann ich das Gefühl annehmen?
Kann ich in diesem Moment, jetzt gerade, dieses Gefühl willkommen heißen und alle Erinnerungen, die damit verbunden sind?
Mach die Augen zu wenn dir das hilft, fühl in dich hinein… und dann stell dir diese Frage und beantworte sie mit deinem Bauch.
Schritt 2: Kann ich alles, was mit dem Gefühl verbunden ist, annehmen?
Wenn du das hast, dann frag dich jetzt, ob du ALLES, was du mit diesem Gefühl/deiner Erinnerung/oder dem Gedanken verbindest, ob du das auch annehmen kannst?
Achte dabei vor allem auf die Impulse und inneren Zwänge, die dich dazu verleiten wollen, das Gefühl irgendwie „wegzudrücken“ oder „abzuändern“ oder „nicht da sein zu lassen“.
Frag dich: Kann ich meinen inneren Drang, dieses Gefühl NICHT fühlen zu wollen oder abzuändern, kann ich diesen Drang auch annehmen?
Stell dir diese Frage und heiße diesen inneren Drang willkommen.
Drück ihn nicht weg. Lass ihn einfach nur da sein. Und dann stell dir die Frage:
Kann ich diesen Drang und alle Gedanken und Emotionen, die mit diesem Gefühl verbunden sind, kann ich die annehmen?
Schritt 3: Kann ich es loslassen?
Dann frage dich:
Könnte ich all das jetzt loslassen?
Wie gesagt, es spielt KEINE ROLLE wie du innerlich darauf antwortest. Ob Ja oder Nein ist ganz egal. Antworte einfach nur innerlich darauf und lass die Antwort dabei von deinem Bauch kommen…
Sollte die Antwort JA sein, dann stell dir danach noch die Zusatzfrage „Wann? Wann könnte ich diese Sache loslassen?“
Wenn die Antwort Nein lautet, kein Problem. Dann wiederhole die Fragen einfach wieder. Fang wieder bei Schritt 1 an, dann Schritt 2 und dann noch mal diesen Schritt.
Mach das so lange, bis sich das Gefühl abgemindert oder am Schluss sogar ganz aufgelöst hat.
Und noch mal: Es spielt KEINE Rolle, was du auf die einzelnen Fragen antwortest. Die Methode funktioniert so oder so, egal was du antwortest.
Wichtig dabei ist nur, dass du die Schritte wiederholst und deine Antworten immer authentisch aus deinem Bauch kommen lässt und nicht versuchst, in deinem Kopf etwas zu basteln weil das wahrscheinlich „die richtige Antwort“ ist. Es gibt hier keine richtigen oder falschen Antworten. Dein Bauch macht automatisch das Richtige.
Wie funktioniert dieses Loslassen genau?
Das funktioniert so: durch diese drei Fragestellungen wirst du dich langsam innerlich mehr und mehr öffnen.
Und umso mehr du dich innerlich öffnest, umso mehr du das Gefühl und die begleitenden Gedanken und Emotionen annimmst, umso mehr gibst du ihnen damit die Möglichkeit, sich aus deinem Körper zu verabschieden.
Sobald du innerlich „aufmachst“ und diese Gefühle annimmst, sobald befreist du dich von deinen inneren Barrieren die dich bisher davor zurückgehalten haben, diese Sachen loszulassen.
Darum versuch, während des ganzen Prozesses alle Gefühle willkommen zu heißen. Es gibt hier keine guten oder schlechten Gefühle.
Alle Gefühle die da sind, sind gut. Also heiße sie willkommen und versuche nicht, sie wegzudrücken.
Sei dabei sehr wachsam gegenüber all den Gefühlen und Gedanken, die dieses Gefühl verändern oder wegdrücken wollen. Also so etwas wie:
„Ich will dieses Gefühl nicht spüren“
„Es ist nicht richtig, dieses Gefühl zu spüren“
„Ich muss mich von diesem Gefühl befreien – es ist ein schlechtes Gefühl“
„Ich will dieses Gefühl reparieren oder verändern“
Nein. Versuche NICHT, das Gefühl zu verändern, zu reparieren oder herunterzudrücken.
Versuche es einfach nur willkommen zu heißen und es anzunehmen. So wie es ist. Nicht mehr und nicht weniger.
Und dann, geh die drei Fragestellungen durch, eins nach dem anderen und wiederhole sie so lange, bis sich das Gefühl aufgelöst hat.
Tipps und Hindernisse
Ein häufiges Problem von vielen Leuten ist, dass sie Angst haben, mit ihren negativen Gefühlen gleichzeitig auch alle positiven Gefühle und Erinnerungen loszulassen (gerade wenn es sich dabei um eine Beziehung zu einem Menschen handelt).
Diese Angst aber, ist schlichtweg falsch. Denn genau das Gegenteil wird eintreten.
Umso mehr du deine schlechten Gefühle loslässt, umso mehr Platz schaffst du für deine guten Gefühle. (Das merkt man aber natürlich erst, wenn man es selber einmal ausprobiert)
Also… Entscheid dich heute dafür, deine Sachen loszulassen. Einfach mal nur für ein paar Tage. Und dann schau, was passiert. Verlieren kannst du ja nix. Wenn es dir dann nicht passt, aus welchem Grund auch immer, dann kannst du ja wieder zurückkehren zu deinem alten System.
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